Kaum jemandem, der die Reider Dorfpolitik verfolgt, dürfte es verborgen geblieben sein, dass die Interessengemeinschaft Reiden (IG-Reiden) eine tiefe Faszination für Modulbauten hat. Modulbauten haben ohne jeden Zweifel viele Vorteile. Leider hält sich bei der IG aber hartnäckig der Mythos, dass Modulbauten generell eine günstigere Alternative zu konventionellen Bauten darstellen würden. Insbesondere im Bezug zum geplanten Schulhaus in Reiden ist das aber falsch.

Kürzlich hat die IG-Reiden auf ihrer Website einen Link zu einem Werbeprospekt der Müller Steinag Elemente AG aufgeschaltet. Darin geht es um das neue Schul-/Kindergartengebäude in Rickenbach, das in Modulbauweise errichtet wird. Ohne Zweifel sind die neun Monate zwischen der Bewilligung des Sonderkredits und dem Bezug der Anlage eindrücklich. Leider verpasst es die IG-Reiden das Modulbau-Projekt mit einem Preisschild zu versehen.

Reider Projekt ist 1/3 günstiger als Rickenbacher Modulbau

Mit etwas Recherche findet man raus, dass der Bau des Rickenbacher Schulhaus 4.6 Mio. Fr kostet. Da die Netogeschossfläche des Gebäudes 1’057 m² beträgt, macht das pro Quadratmeter 4’351 Fr.

Für das aktuelle Projekt in Reiden liegen mir leider keine genauen Angaben über die Nettogeschossfläche (d.h. Fläche ohne Wände, etc) vor. Dem Kostenvoranschlag kann jedoch entnommen werden, dass die Bruttogeschossfläche des geplanten Schulhauses 2’571 m² und die Nutzfläche (d.h. ohne Wände, Gänge, Funktionsräume, etc.) 1’580 m² beträgt. Schaut man sich die Pläne an, so sind 2’000 m² eine eher konservative Schätzung für die Nettogeschossfläche. Pro Quadratmeter Nettogeschossfläche würde das Reider Schulhausprojekt unter dieser Annahme also etwa 3’300 Fr. kosten. Dies sind über 1’000 Fr./m² weniger als das Modulbau-Schulhaus in Rickenbach. Je nachdem wie gross die Nettogeschossfläche aber tatsächlich ist, könnte der Unterschied auch grösser sein.

Titelbild: Wikimedia Commons/Claudio Minonzio (CC BY-SA Lizenz)